Sonntag, 11. Dezember 2016

Ein fesselndes Erlebnis

Über kaum eine andere Technik in der Welt der BDSM-Spiele wird soviel geschrieben, wie über das Fesseln der Partnerin oder des Partners, die "Bondage". Das Spektrum reicht von leichten, manchmal nur symbolisch angedeuteten Fesselungen, über strengere Fixierungen um die Sklavin oder den Sklaven für weitere Aktivitäten vorzubereiten bis hin zu kunstvoll gelegten Fesselungen, bekannt unter dem Begriff japanische oder asiatische Bondage.
Fesselspiele können für beide Akteure sehr reizvoll sein. Für den fesselnden Part mag es lustvoll sein, seiner Partnerin oder seinem Partner für eine gewisse Zeit die Bewegungsfreiheit einzuschränken um sie oder ihn mal völlig zu reizen oder auch zu verwöhnen. Gefesselt werden auf der anderen Seite bedeutet, die Kontrolle abzugeben, sich nicht mehr wehren können und so vielleicht Dinge geniessen zu können, denen man sich ungefesselt nicht hingeben könnte. Der oder die Gefesselte ist zur Passivität gezwungen. Er muss erdulden, was immer seine Partnerin mit ihm anstellen möchte. Ein durchaus reizvoller Gedanke, oder?
Natürlich können Fesselungen auch so angelegt werden, dass sie für den Gefesselten nicht sehr bequem sind. Freunde dieser Spielart sprechen dann von "Lustschmerz". Einengende Schnürungen oder durch Fesselung erzwungene Stellungen, die unter Umständen noch unangenehmer werden, wenn man sich wehrt, können das Verlangen unermesslich steigern.
Denkt man daran, Bondage einmal auszuprobieren, muss der zweite Gedanke dem Thema "Sicherheit" gewidmet werden. Welche Materialen verwendet man? Wie soll die Fesselung angelegt werden ohne dass Verletzungen entstehen können? Was ist für den Fall vorzusehen, wenn sich der oder die Gefesselte nicht mehr wohl fühlt? Das Internet bietet eine Fülle von Anleitungen und Tipps rund umfasst Thema Bondage. Nehmt euch die Zeit und informiert euch eingehend bevor ihr euch an die Ausführung macht. Lest die Beiträge kritisch; nicht alles, was im Internet steht, ist richtig und vernünftig. Hier ist der gesunde Menschenverstand gefragt. Eine sehr gute DVD zum Thema findet ihr hier.
Ich habe euch unten ein paar Punkte, die mir aus meiner Erfahrung wichtig erscheinen, aufgeführt. Nehmt diese Tipps als Einstieg wenn ihr den Schritt zu einem Fesselspiel unternehmen wollt.

Viel Spass :-)! Berichtet mir doch über eure Erfahrungen und fragt nach, wenn ihr etwas genauer wissen wollt.

Tipps

  • Bei der Wahl geeigneter Fesselmaterialen sind kaum grenzen gesetzt. Vom Seidenschal bis zur Kerkerkette kann alles verwendet werden.
  • Elastische Materialen (z.B. Nylons, oder elastische Seile) sind ungeeignet. Sie ziehen sich unkontrolliert zusammen wenn sich der oder die Gefesselte in den Fesseln windet.
  • Wenn ihr Seile verwenden wollt, eignen sich Baumwollseile am Besten. Vorsicht beim Durchziehen von Seilen über die Haut. Da entstehen schnell Verbrennungen.
  • Bei festen Utensilien wie Handschellen oder Ketten besteht eine grosse Gefahr, sich zu verletzen.
  • Vor allem für Einsteiger eignen sich Fesselsets am Besten.
  • Sicherheit: Hals und Nacken sind natürlich Tabuzonen. Auch Gelenke wie Ellbogen oder Knie sollten - wenn überhaupt - sehr vorsichtig mit einbezogen werden. 
  • Sicherheit: Haltet immer ein geeignetes Werkzeug zum schnellen Lösen der Fesseln bereit (am besten eine Verbandsschere).
  • Sicherheit: Nicht zu fest anziehen! Bei einem tauben Gefühl oder Kälte in einer Gliedmasse liegt die Fesselung zu eng. Sofort lösen!
  • Sicherheit: Lasst nie einen gefesselten Partner alleine!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen